Nach lahmem Start in die Digitalisierung stehen Deutschlands Städte laut einer neuen Studie vor einem großen Vernetzungsschub. Die Umsätze der IT-Unternehmen mit kommunalen Dienstleistungen würden sich von derzeit geschätzt 20 auf knapp 44 Milliarden Euro bis zum Jahr 2022 mehr als verdoppeln, sagt eine am Donnerstag veröffentlichte Studie der Unternehmensberatung Arthur D. Little und des Internet-Branchenverbands eco voraus.
Kommunale Digitalisierung schreitet voran
Die neuen IT-Dienstleistungen für Kommunen beinhalten demnach unter anderem die Umstellung der Stadtverwaltungen auf Behördenverkehr via App und Internet, digitale Verkehrslenkung, Gesundheitswesen, Energieversorgung, Gebäudeautomatisierung und Tourismus. In der IT-Branche ist “Smart City” das Schlagwort für die kommunale Digitalisierung.
“In Deutschland sind wir international ein bisschen hinten dran”, sagte Studien-Koautor Lars Riegel. In Europa sei Barcelona die führende Stadt. Dort hat die Verwaltung eine Internet-Plattform eingerichtet, auf der 200 verschiedene digitale Dienstleistungen angeboten werden. Vergleichbares gibt es in Deutschland bisher nicht. Doch das wird sich nach Einschätzung der Studienautoren bald ändern. “In zwei, drei Jahren werden wir deutlich mehr sehen”, sagte Riegel.
Smart-City-Aktivitäten in Leipzig
In Leipzig gab es mit der API Leipzig bis 2012 ein Projekt zum Thema Open Data, bei der an einer Schnittstelle für die offenen Daten der Kommune gearbeitet wurde. Das Projektwebsite ist nicht mehr erreichbar, aber die Stadt Leipzig stellt ihre ausgewählten Daten über die Open-Data-Website der Stadt zur Verfügung. Außerdem ist die Stadt Leipzig am EU-Projekt TRIANGULUM teil, wo man sich zuletzt mit Vertretern fünf anderer Städte in Stavanger austauschte.
Mehr zum Thema wird auf auf der Fachtagung der seecon Ingenieure zum Thema Digitalisierung des kommunalen Raums zu hören sein. “Wir glauben, dass in den nächsten Jahren in keinem anderen IT-Bereich so viel Musik liegen wird wie bei diesen smarten Themen”, sagte eco-Geschäftsführer Harald Summa. Auch in der wachsenden Messestadt wird in den nächsten Jahren hier viel passieren.
(dpa|fw)