Social Media, Networking-Events, Business-Speeddating: Vernetzt zu sein ist alles?! Privat und geschäftlich gehen wir immer mehr Beziehungen in sozialen Netzwerken ein. Besonders auf Sie als Unternehmer ist der Druck groß die Vielfalt an Vernetzungsmöglichkeiten auch zu nutzen – wer gilt schon gerne als Fortschrittsverweigerer? Aber macht das Sinn? Bringen mehr Kontakte mehr Erfolg? Einige Hinweise aus der Erfahrung als Netzwerkveranstalter erleichtern den Einstieg ins aktive Netzwerken:
Motive klären und Ziele festlegen
Jedes Unternehmen befindet sich mit seinen Kunden, Lieferanten, Mitarbeitern, Partnern oder Konkurrenten in sozialen Netzwerken. Wozu also Netzwerkveranstaltungen besuchen und Businessnetzwerke durchforsten? Die Antwort lautet schlicht: gut vernetzte Unternehmen sind erfolgreicher. Dazu ist es wichtig, die eigenen Erwartungen zu klären. Dient das Netzwerken dem Direkt-Marketing oder sollen langfristige Partner für konkrete Projekte gefunden werden? Sollen Kooperationen für Kostenvorteile oder als Innovationsmotor geschlossen werden? Oder sollen durch eine angenehme Atmosphäre ohne verbindlichen Geschäftscharakter neue Impulse gesetzt werden? Jeder Unternehmer verfolgt andere Ziele. Wer weiß, was er will, erreicht diese effektiver.
Weniger ist mehr
Visitenkarten sind genauso schnell getauscht wie Kontaktanfragen abgeschickt. Wer tatsächlich nur Kontakte “sammelt” wird irgendwann feststellen: “Viel hilft viel” gilt hier nicht. Geschäftsbeziehungen wirklich zu pflegen kostet Zeit, die sinnvoll einzusetzen ist. Beste Anzeichen für vielversprechende Kontakte sind ein konkretes Projekt zu planen, eine sinnvolle Ergänzung der eigenen Kompetenzen zu suchen, fachfremde Erfahrungen als Blick über den Tellerrand zu erhalten und natürlich ein angeregtes Gespräch zu führen. Netzwerken als Selbstzweck kann ein unterhaltsames Privatvergnügen sein (siehe Motive)!
Kontakte knüpfen und Kontakte nutzen
Das beste Netzwerk ist nicht viel Wert, wenn es nicht genutzt wird. Verstehen Sie Ihre Geschäftsbeziehungen als Sicherheitsnetz. Denn die wichtigste Ressource heißt Vertrauen. Ein starkes Netzwerk zeichnet sich durch Offenheit aus und die Bereitschaft, zu investieren. Wer vor schwierigen Entscheidungen steht, Unterstützung oder einen externen Rat benötigt- es bietet sich immer an, die Expertise bestehender Kontakte zu nutzen. Dafür auch interne Prozesse zu öffnen, kann zur Gratwanderung werden – stößt aber auch Innovation an. Das bei Gründern und Kleinunternehmen beliebte Crowdfunding und Crowdsourcing zapft zum Beispiel die naheliegendsten Quellen an. Gemeinsame Interessen lassen sich am besten gemeinsam verfolgen, um Aufwand und Kosten zu teilen. Als benachbarte Einzelhändler sind Sie beispielsweise gut beraten, mit geteilten Ideen Ihren Standort zu vermarkten. Zuverlässiges Netzwerken stärkt die Wettbewerbsfähigkeit eines jeden Unternehmens.
Vom Netzwerken zur Partnerschaft
Aus den unterschiedlichsten Kontakten können sich langfristige Partnerschaften ergeben. Diese müssen gar nicht auf Unternehmensbeziehungen beschränkt sein. Halten Sie die Augen offen für strategische Partnerschaften auf allen Ebenen: Forschungsinstitute, soziale Einrichtungen und Vereine oder Vertreter aus Politik und Verwaltung können wichtige Ansprechpartner für alle Themen Ihres Unternehmens sein. Medienpartnerschaften und Kooperationen mit Multiplikatoren vergrößern beispielsweise die Reichweite und erleichtern die Öffentlichkeitsarbeit.
Fazit
Unabhängig davon, wie Sie als Unternehmer Ihr eigenes Netzwerk gestalten – ob digital in sozialen Medien, mit Unterstützung durch ein CRM-Tool, durch Teilnahme an Businessnetzwerken oder mit Hilfe von strategisch geführten Geschäftsbeziehungen – gut vernetzte Unternehmen sind in vielerlei Hinsicht die gefestigteren Organisationen. Welche Funktionen Ihre Außenbeziehungen erfüllen, entscheiden Sie selbst. Als strategische Frage ist dies eine Aufgabe des Managements, aber gerade auch Solo-Entrepreneure sind gut beraten Ihr “Sicherheitsnetz” aktiv zu gestalten.
Lesenswertes